Selbstbestimmung als Schutzfaktor
Selbstbestimmung entsteht nicht zufällig – sie entsteht durch Erfahrung.
Selbstbestimmung fördert Selbstwirksamkeit, Identität und die Fähigkeit, Grenzen wahrzunehmen und „Nein“ zu sagen.
Und genau hier hat die Erlebnispädagogik eine enorme Stärke:
Wir schaffen Situationen, in denen junge Menschen Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, scheitern, verhandeln, sich behaupten – und darin wachsen. Das stärkt nicht nur soziale Kompetenzen, sondern auch den Schutz vor Grenzverletzungen und Gewalt. Denn wer sich selbst kennt, kann sich besser schützen.
Beziehung als Schutzraum
Ein weiterer Punkt, der mich besonders bewegt:
Sichere und verlässliche Beziehungen sind einer der wirksamsten Schutzfaktoren überhaupt.
Junge Menschen brauchen Erwachsene, die:
- präsent sind
- Signale wahrnehmen
- Grenzverletzungen erkennen
- Verantwortung übernehmen
- und eine Sprache für schwierige Themen haben
Das ist keine Überforderung – es ist Professionalität.
Macht bewusst gestalten
Die Arbeit zeigt ebenfalls, wie wichtig der Umgang mit Macht in pädagogischen Beziehungen ist. Denn Macht ist immer da. Die Frage ist nur: Wie nutzen wir sie?
Wenn wir als Trainerinnen, Dozentinnen oder pädagogische Begleitende unsere Macht reflektieren, sie transparent machen und Grenzen klar kommunizieren, schaffen wir eine Atmosphäre, in der weniger Raum bleibt für Manipulation oder Missbrauch.
Wertschätzende Autorität bedeutet:
- Klar sein – ohne zu dominieren.
- Zuwenden – ohne zu vereinnahmen.
- Grenzen setzen – ohne zu beschämen.
Partizipation und Mitbestimmung
Ein Punkt, der in der Arbeit besonders betont wird:
Mitbestimmung schützt.
Partizipation ist kein nettes Extra – sie ist ein zentraler Bestandteil von Prävention.
Wenn Kinder und Jugendliche erleben,
- dass ihre Stimme zählt,
- dass sie Entscheidungen beeinflussen können,
- dass ihre Meinung Wirkung hat,
… dann entwickeln sie Selbstbewusstsein und Mut, sich zu äußern – auch in schwierigen Situationen.







